5 Millionen für die Mobilitätswende: Was die Kandidaten damit im Altkreis Lippstadt anstellen würden

von Dominik Friedrich am 12. Februar 2025 16:55 Uhr Kreis -  Lesezeit 2 min

Kreis Soest – Neue Mobilitätskonzepte zur Verkehrswende in den Innenstädten sind bislang ein wenig beachtetes Thema im Wahlkampf. Haken wir also in der Reihe „Klartext in 30 Sekunden“ nach bei den heimischen Bundestagskandidaten: „Die Mobilitätswende stockt: Angenommen, Sie würden als Bundestagsabgeordneter fünf Millionen Euro aus Berlin bekommen, welche konkreten klimafreundlichen Verkehrsprojekte würden Sie damit in den Innenstädten des Kreises Soest anschieben?“ lautet unsere aktuelle Frage. Wir stellten Sie am Mittwochmorgen per Whats-App. Oliver Pöpsel (CDU, Lippetal), Jens Behrens (SPD, Lippstadt), Sarah Gonschorek (Grüne, Lippstadt), Fabian Griewel (FDP, Soest), Ulrich von Zons (AfD, Lippstadt), Roland Linnhoff (Linke, Soest) und Christa Hudyma (Freie Wähler, Medebach) antworteten wenig später im Video.

Oliver Pöpsel (CDU) würde mit dem Geld das On-Demand-Projekt „Helmo“ weiter ausbauen. Er bezeichnete Helmo als „Erfolgsmodell im Kreis Soest“ und als „gutes Instrument zum Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum“. Viele kleine Kommunen könnten mit fünf Millionen Euro noch attraktiver an den ÖPNV angeschlossen werden.

Jens Behrens (SPD) will zum einen den ÖPNV neu denken, Ortsteile mit besserer Taktung anbinden und On-Demand-Angebote wie Helmo ausbauen, zum anderen Hauptverkehrsstrecken von Pendlern mit besseren Radwegen vernetzen – „so dass es hier ein attraktives Angebot gibt, das Fahrrad für die Mobilitätswende zu nutzen“.

Sarah Gonschorek (Grüne) setzt ebenfalls auf mehr On-Demand-Angebote. „Wer kennt das nicht: Am Wochenende fährt kein Bus und am Abend eh nicht. Das muss sich ändern“, sagte sie. Zudem forderte sie als Alternative zum Bus die Bahnstrecken-Reaktivierung zwischen Warstein und Lippstadt.

Fabian Griewel (FDP) würde sich darum kümmern, dass die Dörfer im Altkreis besser an die Städte mit Bahnhöfen angebunden werden. „Wenn wir da eine gute Vernetzung haben, ist es auch einfacher möglich, mit dem Bus und mit der Bahn zur Schule oder zur Arbeit zu fahren und nicht mehr auf das Auto angewiesen zu sein“, so Griewel.

Ulrich von Zons (AfD) würde die Stellen im Altkreis Lippstadt zum Vorbild nehmen, an denen Fahrbahnmarkierungen bereits Radwege kennzeichnen, um an ausgewählten Standorten weitere Markierungen anbringen zu lassen. „Das erhöht das Sicherheitsgefühl. Viele würden dann eher auf das Fahrrad steigen“, glaubt er.

Roland Linnhoff (Linke) fordert nicht nur den Ausbau des ÖPPNV. Dieser müsse auch komplett kostenlos sein. Die Städte, insbesondere Lippstadt, müssten zudem fahrradfreundlicher werden. Fahrradwege müssten instandgehalten und ausgebaut werden.

Christa Hudyma (Freie Wähler) würde mehr E-Ladesäulen und E-Lastenräder in die Städte bringen, Radwege ausbauen, Lücken schließen und sichere Abstellanlagen schaffen. Zudem fordert sie eine engere Taktung des ÖPNV, ein 365-Euro-Ticket und mehr On-Demand-Busse. Schließlich verdienen die Innenstädte laut Hudyma mehr Verkehrsberuhigung, grüne Plätze statt Parkplätze und Raum für Fußgänger.