Wie ein blauer Pfeil

von Redaktion am 12. Juli 2024 10:57 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Kreis Soest – Bei uns in der Hellwegbörde gib es einige Teiche, Bäche und Flüsse, die Möhne zum Beispiel oder die Lippe. Dort leben verschiedene Tiere. Ein Vogel, der ruhige Gewässer und langsam fließende Flüsse sein Zuhause nennt, ist der Eisvogel.

Mein Freund Enno, der Eisvogel sieht schon fast aus wie ein Paradiesvogel. Er trägt ein farbenfrohes Gewand in leuchtendem Blau und Orange. Enno ist gerade mal 17 Zentimeter groß. Er besitzt einen langen schwarzen Schnabel. Den benötigt er zum Jagen. Dafür sitzt Enno auf einem Ast oder einer Wurzel, die über das Gewässer ragt, und hält Ausschau nach Beute. Kleine Fische, Kaulquappen, Insektenlarven und Krebse stehen auf seinem Speiseplan. Hat er etwas entdeckt, stürzt er sich blitzschnell kopfüber ins Wasser.

Unter Wasser zieht er die Flügel nah an den Körper und streckt sich. So kann er schneller durch das Wasser gleiten. Hat er die Beute ergriffen, bremst er sich ab, indem der seine Flügel ausbreitet und taucht wieder auf. Der ganze Vorgang dauert nur ein paar Sekunden. Gespeist wird an Land.

Enno und seine Freundin Elli brüten in Steilwänden an Gewässerufern. Dort graben sie eine Höhle und legen ein Nest an. Ist die Bruthöhle fertig, legt Elli bis zu acht porzellanweiße Eier hinein. Nach ca. 20 Tagen schlüpfen die Küken. Sie sind noch nackt und blind. Daher muss Elli sie wärmen und füttern. Enno versorgt die Familie mit Insekten und Fischen. Einen Monat nach dem Schlupf haben die Jungvögel ihr Federgewand entwickelt und können die Höhle verlassen.

Enno und Elli bleiben das ganze Jahr in der Hellwegbörde. Mit viel Glück kann man sie an sauberen und naturnahen Bächen und Flüssen beobachten. Man muss schon genau hinschauen, wenn ein kleiner Vogel wie ein blauer Pfeil an einem vorbeizischt.

Konstanze Münstermann ist bei der Kreisverwaltung zuständig für den Vogelschutz und schreibt für Kitz regelmäßig Winnis Tagebuch.