Powermaus oder Körperklaus?
Ein Teil des Datensatzes besteht bald auch aus Heranwachsenden aus Erwitte: Die Kommune wurde zufällig für die Studie ausgewählt. Die Probanden zwischen vier und 17 Jahren haben Post bekommen, ob sie ein paar Tests im Horner Treff machen wollen – wobei die Teilnahme natürlich freiwillig ist. Die Untersuchung führen Studenten durch – in diesem Fall waren das Alex Brunner, Luca Kastner und Tanja Ahlers.
Zuerst müssen die Teilnehmer einen Fragebogen ausfüllen. Normalerweise halten die Studenten auch Gewicht, Größe, Blutdruck, Taillenumfang und Körperfettanteil fest. Leider hat das entsprechende Gerät in Horn aber seinen Geist aufgegeben, erklärt Alex Brunner.
Deswegen geht’s sofort an den Fitness-Test: Geprüft werden unter anderem Reaktion, Hand-Auge-Koordination, Feinmotorik, Balance, Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft. Beim Besuch der Presse ist gerade eine Teenagerin an der Reihe. Sportstudentin Tanja Ahlers fordert sie dazu auf, so weit wie möglich aus dem Stand zu springen. Mit einem speziellen Gerät misst sie außerdem, wie viel Kraft das Mädchen in den Händen hat.
Etwa 4000 Kinder und Jugendliche nimmt die Studie pro Durchgang unter die Lupe, erklärt Brunner. Mit den vorläufigen Ergebnissen aus Erwitte ist er zufrieden: „Heute waren schon ziemlich viele sportliche Leute dabei.“ Gleichwohl seien die Leistungen nicht immer 1:1 miteinander vergleichbar: Wie motorisch fit ein Kind ist, hängt natürlich auch von seinem Alter ab.
Die Ergebnisse der bisherigen MoMo-Durchgänge geben derweil ein gemischtes Bild ab. Zwar seien rund zwei Drittel aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland Mitglied in einem Sportverein. Und auch die Teilnehmer an Sport-AGs und Mitgliedschaften in Fitness-Studios seien nach oben gegangen. Auf der anderen Seite sei die „unorganisierte Alltagsaktivität“ auf einem „alarmierend niedrigen Niveau“: Nur 24 Prozent der Heranwachsenden erreichten die empfohlene tägliche Bewegungszeit von durchschnittlich 60 Minuten.
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