Jüngster Schiri im Fußballkreis
Nun darf er Spiele in den unteren Juniorenklassen pfeifen – anfänglich noch in einem Tandem. Dazu erklärt er: „Ich stehe immer mit einem älteren Schiedsrichter auf dem Platz, und wir leiten das Spiel gemeinsam.“
Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat dieses Tandem vor Jahren eingeführt, um die Zahl der Unparteiischen wieder nach oben zu bekommen. Beim Tandem pfeift zunächst der erfahrene Schiedsrichter die erste Halbzeit, dann übernimmt der jüngere.
Len-Delius darf somit auch Spiele von Kindern in seinem Alter pfeifen. Auf die Frage, ob er Bedenken hat, nicht ernst genommen zu werden, schüttelt der Blondschopf mit dem Kopf: „Ich habe ja auf dem Platz durch die gelbe und rote Karte die Macht und den Respekt der Spieler.“
Der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschusses Lippstadt, Sebastian Rettler, findet es gut, dass vor Jahren das Einstiegsalter für Schiedsrichter von 14 auf zwölf Jahre gesenkt wurde: „Zusätzlich müssen wir auf die Zahlen schauen. In unserem Kreis sind wir fast bei einhundert Prozent Auslastung. Und auch schon ein Zwölfjähriger kann reif genug sein, um Spiele zu leiten.“
Len-Delius, der vor kurzem den Leistungstest der Schiedsrichter über 800 Meter problemlos gemeistert hat, macht sein Hobby richtig viel Spaß: „Ich fühle mich bei den Spielen gut aufgehoben, da wir in der Regelkunde immer auf dem neuesten Stand sind.“ In zwei Jahren, da wird Len-Delius 14 Jahre alt sein, darf er dann höhere Klassen leiten und wird dann von einem Paten betreut, der sich außerhalb des Spielfeldes bewegt.
Angela Stijohann freut sich als Mutter darüber, dass ihre Jungs diesem Hobby nachgehen, schränkt jedoch ein: „Ich hoffe, dass meine Jungs nicht Spiele leiten müssen, die aus dem Ruder laufen. Ein wenig Bauchgrummeln habe ich schon, wenn man liest, das Schiedsrichter geschlagen oder verfolgt werden.“
Insgesamt sechs junge Schiedsrichter sind beim SV Bad Waldliesborn aktiv. Der junge Lippstädter wartet nun auf seinen ersten Einsatzplan. Und ein wenig Taschengeld kann sich Len-Delius auch nebenher verdienen, nicht viel, aber immerhin etwas.
Auf die Frage, ob ihm schon Fehler an der Pfeife unterlaufen sind, lächelt er: „Wenn ja, muss man souverän bleiben.“
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