Bilder geben Rätsel auf
Auch wer wenig über Caspar David Friedrich weiß, seine bedeutendsten Bilder sind vielen bekannt. „Kreidefelsen auf Rügen“ zum Beispiel oder „Das Eismeer“. Dieses Gemälde zeigt eine arktische Landschaft mit sich auftürmenden Eisschollen, unter denen auf der rechten Seite ein Segelschiff begraben liegt. Als sein berühmtestes Gemälde gilt „Der Wanderer über dem Nebelmeer“. Blickt da ein Mensch versonnen in die Natur oder besorgt in die Zukunft? Steht er auf dem Gipfel seines Lebens oder am Rande des Abgrunds?
So populär seine Bilder heute sind, zu seinen Lebzeiten fand er nicht überall Beifall. Geboren wurde Friedrich vor genau 250 Jahren, am 5. September 1774 in Greifswald. Er studierte Kunst in Kopenhagen und ließ sich 1798 in Dresden nieder; die Stadt an der Elbe galt als Kunstmetropole.
Für Friedrich sind der Wald, das Gebirge, das Meer oder der Himmel Urbilder der göttlichen Schöpfung und haben sozusagen religiösen Wert. Die Natur bringt den Menschen in Einklang mit dem Weltall. Friedrich malt den Menschen meist als kleine Figur in das Landschaftsbild, das quasi fotorealistisch dargestellt ist. Und er malt den Menschen fast immer von hinten. Soll da die Vergänglichkeit des Menschen gezeigt werden? Wenn uns Friedrichs Bilder heute so faszinieren dann wohl auch deswegen, weil man sie sehr unterschiedlich und modern deuten kann.
Rund 150 Gemälde sowie etwa 1000 Zeichnungen, Radierungen und Aquarelle sind von ihm überliefert – 500 seiner Werke gelten als verschollen.
Caspar David Friedrich starb 1840 im Alter von 65 Jahren. Nach seinem Tod geriet er rasch in Vergessenheit. Erst 1906 gab es wieder eine große Ausstellung über ihn. Heute zählt er zu den bekanntesten Malern Deutschlands. Von Ende August 2024 bis Anfang Januar 2025 ist ihm aus Anlass seines 250. Geburtstages eine große Ausstellung in den staatlichen Kunstsammlungen Dresden gewidmet.
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