Bilder für die Ewigkeit

von Redaktion am 18. Oktober 2024 08:25 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Von Thomas Felder

Ein bekannter Spielzeug-Hersteller hat auch eine kleine Plastikfigur im Sortiment, die Vincent van Gogh zeigt. Sie hat einen roten Bart, rote Haare, trägt einen gelben Strohhut und steht, mit dem Pinsel in der Hand, vor einer Staffelei. Ein spielerischer Zugang zu einem der größten Maler aller Zeiten? Warum nicht. Doch eines ist klar: spielerisch, gar leicht, war van Goghs Leben nicht. Im Gegenteil.

Van Gogh, geboren am 30. März 1853, gilt als einer der Begründer der modernen Malerei. Er hinterließ rund 900 Gemälde und mehr als 1000 Zeichnungen. Die meisten seiner Gemälde entstanden in den letzten zehn seiner gerade einmal 37 Lebensjahre.

Der gebürtige Niederländer arbeitete unter anderem als Hilfslehrer, Prediger und Maler – es war ein unstetes Leben. Engen Kontakt pflegte er zu seinem Bruder Theo, einem Kunsthändler. Ansonsten tat er sich schwer mit Beziehungen zu Menschen. Van Gogh war psychisch krank, würden wir heute sagen; er litt unter Wahnvorstellungen und Albträumen, trank überdies zu viel Alkohol.

Zu seinen Lebzeiten konnte er nur wenige Bilder verkaufen, die im Stil des Realismus und Naturalismus und nicht abstrakt gemalt sind. Auch wer sich mit Kunst wenig auskennt, bemerkt die starken, ja schreienden Farben, die meist dick aufgetragen werden. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Die Sonnenblumen“, „Weizenfeld mit Krähen“, „Die Sternennacht“, „Die Kartoffelesser“ oder „Caféterrasse am Abend“.

Berühmt ist auch sein „Selbstporträt mit verbundenem Ohr“. Nach einem Streit mit seinem französischen Maler-Freund Paul Gauguin schnitt sich van Gogh im Oktober 1888 in Arles/Frankreich einen Teil seines linken Ohres ab. Er kam in eine psychiatrische Klinik, wo er sehr viel malte. Je schlechter es ihm gehe, desto produktiver sei er, soll van Gogh dazu sinngemäß gesagt haben. In seinem letzten Lebensjahr 1890 schuf er in 70 Tagen 80 Gemälde und 70 Zeichnungen. Sein letztes Selbstbildnis aus dem Jahr 1889 wurde übrigens 1998 für 65 Millionen Dollar verkauft.

Am 27. Juli 1890 schoss sich van Gogh eine Kugel in die Brust – er starb qualvoll an der Verletzung. Der ihn betreuende Arzt Dr. Gachet soll in seiner Grabrede gesagt haben: „Van Gogh kannte nur zwei Ziele: die Menschlichkeit und die Kunst.“ Wenn es dieser Maler mit Menschen auch immer schwer hatte: seine Kunst fasziniert inzwischen Millionen und wird in Ewigkeit bleiben.

Armer Künstler

Da van Gogh eher arm war und kein Geld für neue Leinwände übrig hatte, übermalte er oft Gemälde. Erst vor zwei Jahren wurde in der Schottischen Nationalgalerie durch Zufall auf der Rückseite eines Gemäldes ein Selbstporträt entdeckt, das van Gogh zugeschrieben wird.