Kitz - die Kinderseite: Auch Vögel frieren nicht gern

von Redaktion am 23. November 2024 08:00 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Kreis Soest – Vielleicht hast du schon davon gehört, dass einige Vögel in den Süden reisen, um dort den Winter zu verbringen. In einer letzten Geschichte habe ich von Kalle, dem Kranich erzählt, der sich auf den Weg macht. In den wärmeren Gebieten findet er mehr Futter. Es gibt mehr Insekten, Kleintiere oder auch Früchte und Samen. Auch ich, Winni, die Wiesenweihe, gehöre zu den wandernden Vögeln.

Man nennt uns auch Zugvögel. Auch wenn wir gar nicht mit der Bahn verreisen, sondern selbst fliegen. Also fliehen wir Zugvögel gar nicht vor der Kälte, sondern möchten nicht hungern. Einige Arten sparen sich die lange Reise. Sie bleiben auch im Winter in ihrem Brutgebiet. Dazu zählen zum Beispiel Rubi, das Rebhuhn, oder Blaumeisen, Amseln und Zaunkönige. Sie sind sehr gut an den Winter vor Ort angepasst und finden weiterhin genug Futter. Trotzdem frieren auch diese Vögel nicht gerne.

Welche Taktiken haben sich diese Vögel überlegt, um im Winter keine kalten Füße zu bekommen? Vögel können ihr Gefieder aufpusten. Dann sehen sie aus wie ein kleiner Ball aus Federn. Zwischen den Federn liegt eine isolierende Luftschicht. Das ist wie ihre eigene Daunenjacke, die sie warmhält.

Meisen suchen sich einen Unterschlupf. Das kann eine Baumhöhle oder auch ein Nistkasten sein. Wenn draußen der kalte Wind pfeift, sind sie dort geschützt. Allerdings teilen Meisen ihre Verstecke nicht gerne. Meistens übernachten sie dort allein. Anders macht es der Zaunkönig. Zusammengekuschelt verbringt er mit weiteren Artgenossen die Nächte im Unterholz. So wärmen sie sich gegenseitig. Und das, obwohl der Zaunkönig doch sonst sein Revier verteidigt und keine Rivalen bei sich in der Nähe haben möchte.

Auch Rubi, das Rebhuhn bleibt im Winter nicht gerne allein. Mit Rupert hat sie im Frühjahr eine kleine Rebhuhnfamilie gegründet. Die Rebhuhnfamilie wird auch Kette genannt. Anders als bei vielen anderen Vogelarten fliegt die Vogelkinder im Sommer bis Herbst nicht aus, wenn sie flügge werden. Stattdessen bleibt der Nachwuchs erst mal noch bei seinen Eltern. Die Rebhuhnkette bleibt über dem Winter Tag und Nacht zusammen. Gemeinsam suchen sie Verstecke in Hecken, Brachflächen sowie höherwüchsigen Gräsern und Pflanzen. Ist der Winter besonders kalt, sammeln sich mehrere Rebhuhnketten und bilden eine große Gruppe. Sie können sich so besser vor Wind und Wetter, aber auch vor dem Fuchs oder Habicht schützen. Ganz nach dem Motto: Gemeinsam ist man stark! Im Frühjahr, wenn es wieder wärmer wird, gehen auch die Rebhühner getrennte Wege und der Verband löst sich auf.

In der nächsten Geschichte erzähle ich dir, wo Meise, Rebhuhn und Co. auch im Winter Futter finden.

Konstanze Münstermann ist bei der Kreisverwaltung zuständig für den Vogelschutz und schreibt für Kitz regelmäßig Winnis Tagebuch.