Kreis Soest – Die Sumpfohreule Sami besucht gelegentlich die Hellwegbörde. In der Winterzeit ist sie hier bei uns zu Gast: Die Eule kommt aus dem hohen Norden und verbringt die kalte Jahreszeit hier. Manchmal zieht sie weiter oder bleibt auch über den Sommer. So wie es ihr gerade gefällt.
Auf dem Kopf trägt Sami zwei kleine Federohren. Das sind nicht ihre echten Ohren, die liegen versteckt unter dem Gefieder und kann man gar nicht sehen. Mit den Federohren hört Sami also nicht, zur Verständigung dienen sie trotzdem. Sie kann sie aufrichten und so ihren Artgenossen ihre Stimmung anzeigen. Andere Eulen wie der Uhu oder die Waldohreule besitzen auch Federohren.
Sami hat einen weißen Gesichtsschleier. Damit ist kein Tuch gemeint, hinter dem sich Sami versteckt. Es sind steife, kranzförmig angeordnete Federn, die um das Gesicht liegen. Alle Eulen besitzen einen, auch wenn es bei einigen, wie dem Uhu, nicht so offensichtlich ist. Die Schleiereule trägt ihn sogar im Namen. Der Gesichtsschleier hilft den Eulen beim Hören. Er fängt Schallwellen wie ein Trichter auf und leitet sie zu den Ohren weiter.
Mit ihrer Gefiederfärbung ist Sami perfekt an ihren Lebensraum angepasst. Die braunen Federn mit den hellen Tupfen und dem hellen Bauch tarnen sie hervorragend.
Wie ihr Name schon vermuten lässt, mag Sami, die Sumpfohreule, feuchte Orte wie Sümpfe, Moore und andere Feuchtgebiete. Sami brütet in Mooren, Heiden, Röhrichten oder zwischen anderen niedrigen Pflanzen, meist an der Küste oder in Skandinavien und Russland. Sie baut ein Nest am Boden und polstert es mit Pflanzenteilen aus.
Auch in der Hellwegbörde haben Sumpfohreulen schon mal gebrütet. Das kommt aber sehr selten vor, zuletzt im Jahr 2007. Früher haben mehr Sumpfohreulen in Nordrhein-Westfalen gebrütet. Leider gingen immer mehr Feuchtgebiete verloren, weswegen die Sumpfohreulen kaum noch gute Brutorte finden konnten.
Wie viele Eier in das Nest gelegt werden, hängt vom Mäuseangebot ab. Mäuse frisst Sami am liebsten. Aber auch Jungvögel stehen auf dem Speiseplan. Anders als viele andere Eulen geht Sami tagsüber auf die Jagd. Sie fliegt niedrig über die Wiesen, lauscht und erblickt ihre Beute. Wie alle Eulen hat sie ein super Gehör und einen scharfen Blick.
In meiner nächsten Geschichte geht es um eine große Eule, die ihren eigenen Namen ruft. Hast du schon eine Vermutung, wer es sein könnte?
Konstanze Münstermann ist bei der Kreisverwaltung zuständig für den Vogelschutz und schreibt für Kitz regelmäßig Winnis Tagebuch.
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