Patriot-Leserbeirat soll stärker eingebunden und bekannter werden

von Marcel Mund am 30. August 2024 15:08 Uhr Kreis -  Lesezeit 3 min

Lippstadt – Mehr Präsenz nach außen, mehr Kommunikation nach innen: Der im Mai ins Leben gerufene Patriot-Leserbeirat hat sich bei seiner zweiten Sitzung mit einer besseren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und einem intensiveren Austausch zwischen Beirat und Redaktion beschäftigt.

Auch erste inhaltliche Anregungen brachten die neun anwesenden Mitglieder mit zur Sitzung im Verlagsgebäude am Wasserturm. Diskutiert wurden die Themen mit Chefredakteur Dominik Friedrich, Verleger Christoph Barnstorf-Laumanns, Newsdesk-Leiter Stefan Niggenaber und Desk-Redakteur Marcel Mund.

Wahrnehmung

Um den Leserbeirat in der Öffentlichkeit bekannter zu machen, soll in der Zeitung und online prominenter auf ihn hingewiesen werden. So ist angedacht, in Print regelmäßig die Kontaktdaten der Mitglieder zu veröffentlichen. Auch auf der Internetseite des Patriot sollen die Daten in einer Rubrik aufgelistet werden.

Geplant sind des Weiteren Aushänge in den Geschäftsstellen der Zeitung, Hinweise in den sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder WhatsApp.

Kommunikation

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung: der Austausch zwischen Beirat und Redaktion. Dieser soll weiter ausgebaut werden. So sollen Hinweise, Anmerkungen und Tipps von Lesern an den Beirat regelmäßig der Redaktion mitgeteilt werden, um zeitnah auf inhaltliche Kritik und Anregungen reagieren zu können.

Insgesamt soll der Leserbeirat dazu beitragen, die Hemmschwelle von Lesern, die gegenüber der Redaktion anonym bleiben möchten, dennoch ein wichtiges Anliegen haben, zu senken.

Und auch redaktionsintern soll der Beirat mehr in den Fokus rücken. Redakteurinnen und Redakteure sollen in den Austausch mit dem Leserbeirat gehen – Stichwort Betriebsblindheit.

Anregungen

Mit im Gepäck hatten die Beiratsmitglieder auch inhaltliche Anregungen sowie sprachliche Anmerkungen. Aus ihrer Sicht sollten beispielsweise die heimischen Vereine und die Menschen, die häufig im Hintergrund wertvolle ehrenamtliche Arbeit leisten, präsenter in der Berichterstattung vorkommen. Vorstellbar für sie wäre beispielsweise eine Artikelserie unter dem Motto „Helden des Alltags“.

Kritik gab es an mancher Wortwahl. So stieß dem Beirat in der Vergangenheit etwa eine zu explizite Tatbeschreibung in der Gerichtsberichterstattung auf. Und auch mal salopp gewählte Wörter wie „Bambule und Randale“ sorgten für eine kleinere Diskussion um die Frage, ob diese Wortwahl dem Patriot angemessen ist.

Newsdesk-Leiter Stefan Niggenaber erklärte, dass es gelegentlich auch mal boulevardesk in der Zeitung zu gehen dürfe, um Leser zu unterhalten und für Interesse am Artikel zu sorgen – übrigens mit ein Grund, warum es der sogenannte Anzeigenhauptmeister vor einigen Monaten prominent auf die erste Lippstädter Lokalseite geschafft hatte, was ebenfalls für eine Diskussion im Leserbeirat sorgte.

Die Mitglieder brachten auch erste Meinungen von Lesern mit, die sich direkt an den Beirat gewendet hatten. So gebe es Kritik, dass die Zeitung hin und wieder neutrale Berichterstattung und Meinung vermische – was seitens des Beirats und der Redaktion aber zurückgewiesen wurde, da der Patriot Meinungsartikel deutlich mit der Überschrift „Kommentar“ kennzeichnet.

Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der redaktionellen Arbeit kam zur Sprache. Die aktuelle Vorgehensweise der Redaktion: KI kann als Assistent bei der Textbearbeitung sowie zur Suchmaschinenoptimierung im Internet verwendet werden. Jeder Text bedarf aber der menschlichen Endkontrolle, jeglicher Inhalt wird selbst erstellt, KI ersetzt keinen Journalisten.

So geht es weiter

Nach dem Treffen ist vor dem Treffen: Neben dem angepeilten intensiveren Austausch soll es noch in diesem Jahr eine weitere Sitzung von Leserbeirat und Patriot-Redaktion geben. Geplant ist das nächste Treffen im November. Den genauen Termin wollen Beirat und Redaktion noch abstimmen.

 

++++ Der Leserbeirat ++++

Der Leserbeirat, der aus zwölf Mitglieder aus dem Verbreitungsgebiet besteht, will durch regelmäßige Treffen den Dialog zwischen der Redaktion und der Leserschaft weiter vertiefen und dazu beitragen, dass die Zeitung noch stärker auf die Bedürfnisse und Interessen ihrer Leser eingeht. 

 

Zu erreichen sind die Mitglieder des Leserbeirats wie folgt:

für Lippstadt: Beate Mainka, E-Mail leserbeirat-lippstadt@derpatriot.de

für Geseke: Bernhard Haneke, E-Mail leserbeirat-geseke@derpatriot.de

für Erwitte: Peter Koböken, E-Mail leserbeirat-erwitte@derpatriot.de

für Anröchte: Rolf Stöppelkamp, E-Mail leserbeirat-anroechte@derpatriot.de

für Rüthen: Antonius Krane, E-Mail leserbeirat-ruethen@derpatriot.de

Josef Kemper: Was bitte soll so ein „Leserbeirat“? Wenn ich den Redaktionen etwas mitzuteilen habe, dann sage oder schreibe ich es ihnen direkt oder wende mich an die Redaktionsleitung. Wer braucht schon einen Souffleur oder Souffleuse mit dem Titel „Leserbeirat“? Wir alle kennen doch das Spiel „Stille Post“ und die damit verbundenen Probleme.

31.08.2024 18:16 Uhr

Dieter Tuschen: Das glaube ich jetzt nicht: Eine zu explizite Tatbeschreibung in der Gerichtsberichterstattung.

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