Kitz - die Patriot-Kinderseite: Bei Kauz zu Haus

von Redaktion am 22. Februar 2025 08:00 Uhr Kinder -  Lesezeit 2 min

Kreis Soest – Vielleicht hast du ihn schon mal gesehen: braunes Gefieder mit weißen Tupfen und eine flache Stirn. Über den großen gelben Augen verläuft ein heller Streifen. Dieses Muster lässt es aussehen, als wäre er immer ein wenig verärgert oder würde etwas kritisch begutachten. Sonderlich groß ist diese Eule nicht, nur etwa so wie eine Taube. Für einige sieht er ein wenig aus wie kleiner gefiederter Kobold. Die Rufe können sich sehr stark unterscheiden. Von einem fast katzenartigen „miau“ bis zu „kuwit“, was schon mal als „Komm mit“ verstanden werden kann. Na, hast du eine Idee, wer das sein könnte? Es ist der Steinkauz!

Auf einer Streuobstwiese am Rande eines Dorfes hat Steffi Steinkauz ihr Zuhause gefunden. Hier gibt es einige knorrige Obstbäume. In einem alten Apfelbaum hat sich eine Höhle gebildet, dort Steffi ist eingezogen.

Steffi ist meist in der Dämmerung und nachts unterwegs. Manchmal sieht man sie auch tagsüber, aber häufig versteckt sie sich am Tage in der Baumhöhle. Gibt es keine Baumhöhlen, werden von Leuten auch Niströhren aufgehängt, damit sich die Käuze niederlassen können.

Wie so viele andere Eulen mag Steffi Mäuse zum Fressen gern. Bevorzugt jagt sie direkt vor ihrer Haustür auf der Streuobstwiese. In der Dämmerung flitzt ein Mäuschen über das niedrige Gras. Von ihrer Ansitzwarte fliegt Steffi Steinkauz ein kurzes Stück und landet auf dem Boden. Anschließend läuft und hüpft sie über die Wiese, bis sie ihre Beute geschnappt hat. Neben Mäusen frisst Steffi Käfer, Regenwürmer, kleinere Vögel und Amphibien wie Frösche.

Jedes Jahr brütet Steffi in ihrer Baumhöhle. Zwei bis sechs Eier legt sie dort ab. Während sie brütet, versorgt ihr Partner Sepp sie mit Futter. Im Mai schlüpfen die Küken und werden von den Vogeleltern weiter versorgt, bis die Jungen flügge werden und sich ein neues Zuhause suchen. Neben den Streuobstwiesen werden auch Weiden, Kopfbäume und manchmal sogar leer stehende Scheunen bezogen.

Konstanze Münstermann ist bei der Kreisverwaltung zuständig für den Vogelschutz und schreibt für Kitz regelmäßig Winnis Tagebuch.

Expertenwissen

Auf Streuobstwiesen stehen Obstbäume. Das Gras unter den Bäumen wird entweder gemäht oder beweidet mit Rindern, Schafen oder Ziegen. Früher gab es fast um jedes Dorf Streuobstwiesen. Häufig wurden damals die Wiesen gemeinsam von den Dorfbewohnern genutzt: So durfte jeder sein Vieh auf die Wiesen treiben und das Obst wurde gepflückt und weiterverarbeitet. Die Arbeit ist allerdings aufwendig und die Dörfer und Städte sind gewachsen, weswegen viele Streuobstwiesen mit der Zeit verschwunden sind. Neben den Steinkäuzen wohnen andere Tiere wie Siebenschläfer und Zauneidechsen auf den Obstwiesen.